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PILGERREISE INS HEILIGE LAND AUS ANLASS DES 50. JAHRESTAGS
DER BEGEGNUNG ZWISCHEN PAPST PAUL VI. UND PATRIARCH ATHENAGORAS IN JERUSALEM

(24.-26. MAI 2014) 

PAPST FRANZISKUS

REGINA CAELI

Bethlehem
Sonntag, 25. Mai 2014

 

 

An diesem Ort, wo der Friedensfürst geboren wurde, möchte ich an Sie, Herr Präsident Mahmoud Abbas, und an Herrn Präsidenten Shimon Peres eine Einladung richten, gemeinsam mit mir ein intensives Gebet zu erheben und von Gott das Geschenk des Friedens zu erflehen. Ich biete mein Haus im Vatikan an, um dieses Gebetstreffen zu beherbergen.

Alle ersehnen wir den Frieden; viele Menschen bauen ihn täglich mit kleinen Gesten auf; viele leiden und nehmen geduldig die Mühe auf sich, immer wieder zu versuchen, Frieden zu schaffen. Und alle – besonders diejenigen, die in den Dienst ihres eigenen Volkes gestellt sind – haben wir die Pflicht, uns zu Werkzeugen und Urhebern des Friedens zu machen, vor allem im Gebet.

Frieden zu schaffen ist schwierig, aber ohne Frieden zu leben, ist eine Qual. Alle Männer und Frauen dieses Landes und der ganzen Welt bitten uns, ihr brennendes Verlangen nach Frieden vor Gott zu tragen.

* * *

Liebe Brüder und Schwestern,

während wir uns anschicken, diese Feier zu beenden, wenden wir unsere Gedanken Maria zu, die genau hier in Bethlehem ihren Sohn Jesus zur Welt gebracht hat. Die heilige Jungfrau ist diejenige, die mehr als alle anderen Gott im menschlichen Antlitz Jesu betrachtet hat. Mit der Unterstützung des heiligen Josef hat sie ihn in Windeln gewickelt und in die Krippe gelegt.

Ihr vertrauen wir dieses Land an und alle, die darin wohnen, damit sie in Gerechtigkeit, Frieden und Brüderlichkeit leben können. Wir vertrauen ihr auch die Pilger an, die hierher kommen, um aus den Quellen des christlichen Glaubens zu schöpfen – von ihnen sind viele auch bei dieser heiligen Messe zugegen.

Wache, o Maria, über die Familien, über die Jugendlichen, über die alten Menschen. Wache über die, welche den Glauben und die Hoffnung verloren haben; tröste die Kranken, die Gefangenen und alle Leidenden; stehe den Hirten und der ganzen Gemeinschaft der Gläubigen bei, damit sie „Salz und Licht“ in diesem gesegneten Land seien; unterstütze die Bildungseinrichtungen, besonders die Bethlehem University.

Indem ich hier in Bethlehem die heilige Familie betrachte, geht mein Denken spontan nach Nazareth, wohin ich mich hoffentlich, wenn es Gott gefällt, bei einer anderen Gelegenheit begeben kann. Von hier aus umarme ich die gläubigen Christen, die in Galiläa leben, und ermutige dazu, das Internationale Zentrum für die Familie in Nazareth zu verwirklichen.

Der heiligen Jungfrau vertrauen wir das Geschick der Menschheit an, damit sich in der Welt neue und verheißungsvolle Horizonte der Brüderlichkeit, der Solidarität und des Friedens öffnen.

 



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