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PAPST FRANZISKUS

FRÜHMESSE IM VATIKANISCHEN GÄSTEHAUS "DOMUS SANCTAE MARTAE"

 

Jener laute Friede

Dienstag, 3. Dezember 2013

aus: L'Osservatore Romano, Wochenausgabe in deutscher Sprache, Nr. 50, 13. Dezember 2013

 

Eine Kirche ohne Freude sei undenkbar, denn Jesus, ihr Bräutigam, sei voller Freude gewesen. Folglich sollten alle Christen mit dieser Freude im Herzen leben und sie bis an die äußersten Enden der Welt tragen. Das ist, zusammengefasst, der Kern der Überlegungen, die Papst Franziskus heute früh, Dienstag, 3. Dezember, in seiner Predigt während der dem Gedächtnis des großen Missionars Franz Xaver gewidmeten heiligen Messe in der Kapelle von Santa Marta anstellte. »Heute«, so begann der Papst, »spricht die Heilige Schrift über den Frieden und die Freude. Jesaja sagt uns in seiner Prophezeiung (11, 1-10), wie die Tage des Messias sein werden. Es werden Tage des Friedens sein.« Denn Jesus, so führte er aus, werde den Frieden zwischen Gott und uns und den Frieden unter uns Menschen bringen. Folglich sei der Frieden, den wir alle uns wünschen, jener Frieden, den der Messias bringe.

Das in der Schriftlesung vorgetragene Lukasevangelium (10, 21-24) helfe dabei, etwas mehr über Jesus zu verstehen. »Wir können ein wenig von der Seele Jesu erkennen«, präzisierte der Papst, »vom Herzen Jesu. Einem Herzen voller Freude.« In der Tat seien wir daran gewöhnt, uns Jesus vorzustellen, während er predige, heile, durch die Straßen gehe, um mit den Menschen zu sprechen, oder wie er ans Kreuz geschlagen werde. Aber »wir sind nicht daran gewöhnt«, sagte der Bischof von Rom, »ihn uns lächelnd, voller Freude vorzustellen. Jesus war voller Freude.«

Eine Freude, die eine Folge der innigen Beziehung zum Vater gewesen sei. Und gerade aus dieser Beziehung zum Vater im Heiligen Geist entspringe die innere Freude Jesu. Eben diese Freude, so fügte der Heilige Vater hinzu, die »er an uns weitergibt. Und diese Freude ist der wahre Frieden. Es ist kein statischer, stiller, ruhiger Frieden: der christliche Frieden ist ein freudiger Frieden«, denn Jesus sei voller Freude, Gott sei voller Freude.

»Im Gebet zu Beginn der Messe«, so fuhr er fort, »haben wir um die Gnade des missionarischen Eifers gebeten, damit sich die Kirche über neue Kinder freuen kann.« Es sei unmöglich, sich »eine freudlose Kirche« vorzustellen, denn Jesus »wollte, dass seine Braut, die Kirche, voller Freude sei.« Und »die Freude der Kirche besteht gerade darin, den Namen Jesu zu verkündigen«, um sagen zu können: »Mein Bräutigam ist der Herr, ist Gott«. Der »uns erlöst« und »uns begleitet.«

In dieser Freude als Braut »wird die Kirche Mutter. Paul VI.«, so bekräftigte Papst Franziskus in Erinnerung an die Lehre seines Vorgängers, »sagte: die Freude der Kirche besteht gerade in der Freude der Verkündigung des Evangeliums« und darin, diese Freude »ihren Kindern« zu übermitteln. Auf diese Weise verstünden wir, dass der Frieden, von dem »uns Jesaja sagt«, so fuhr er fort, »ein Frieden voller Freude ist, ein Frieden, der Lobpreis ist, ein Frieden, der, sagen wir so, ein lauter Lobpreis ist. Ein Frieden, der fruchtbar wird in der Mutterschaft durch neue Kinder, ein Frieden, der gerade aus der Freude des Lobpreises der Dreifaltigkeit und aus der Evangelisierung kommt, also daher, dass man den Völkern verkündet, wer Jesus ist.«

Also Frieden und Freude. »Immer die Freude, denn«, so erläuterte der Heilige Vater, »sie stammt aus einer dogmatischen Erklärung Jesu, der sagt: Es hat dir gefallen, dich nicht den Weisen und Klugen zu offenbaren, sondern den Kleinen und Unmündigen. Auch in den ganz ernsten Fragen wie eben dieser ist Jesus voller Freude.« So solle auch die Kirche voller Freude sein. Immer, auch »in der Zeit ihrer Witwenschaft«, fügte er hinzu, sei sie »voller Freude in der Hoffnung.« »Bitten wir darum«, so schloss er, »dass der Herr uns allen diese Freude gebe.«

 

 



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