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BESUCH IN DER RÖMISCHEN PFARREI "HLL. ELISABETH UND ZACHARIAS"

PREDIGT VON PAPST FRANZISKUS

Dreifaltigkeitssonntag
 Sonntag, 26. Mai 2013

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Papst Franziskus wurde vor der heiligen Messe vom Pfarrer der Gemeinde, Don Benoni Ambarus, begrüßt. Er wies darauf hin, dass die Pfarrei wegen ihrer Lage im äußersten Norden der Stadt eine Art Wächterfunktion habe. Der Papst antwortete darauf, an den Pfarrer, den Vikar und die versammelten Gläubigen gewandt:

 

Lieber erster Wächter, lieber zweiter Wächter, liebe Wächter! Mir gefällt, was du gesagt hast: dass Peripherie eine negative Bedeutung hat, aber auch eine positive. Weißt du warum? Weil man die Realität insgesamt nicht besser vom Zentrum her versteht, sondern von den Peripherien her. Man versteht sie besser. Auch das, was du gesagt hast: Wächter zu werden, nicht wahr? Ich danke euch für diese Aufgabe, für diese Arbeit, Wächter zu sein. Ich danke auch für den Empfang an diesem Festtag der Dreifaltigkeit. Hier sind die Priester, die ihr gut kennt. Hier sind auch die beiden Sekretäre des Papstes – der Papst, der im Vatikan ist, hm? Heute ist der Bischof hierher gekommen. Und diese beiden Sekretäre leisten gute Arbeit. Aber einer von ihnen, Alfred, feiert heute ein Jubiläum seiner Priesterweihe: 29 Jahre. Ein Applaus! Beten wir für ihn und bitten wir um mindestens weitere 29 Jahre, nicht wahr? So beginnen wir die heilige Messe im Geist der Frömmigkeit, in Stille, indem wir alle gemeinsam für alle beten.


 

Der Heilige Vater hielt die Predigt als Dialog mit den Kommunionkindern:

Liebe Brüder und Schwestern!

Der Pfarrer hat mich in seinen Worten an etwas Schönes von der Muttergottes erinnert. Als die Muttergottes gerade die Verkündigung empfangen hatte, dass sie die Mutter Jesu sein sollte, und auch die Verkündigung, dass ihre Cousine Elisabet ein Kind erwartete, eilte sie zu ihr, sagt uns das Evangelium; sie wartete nicht. Sie hat nicht gesagt: »Jetzt erwarte ich ein Kind, ich muss auf meine Gesundheit aufpassen. Meine Cousine wird einige Freundinnen haben, die ihr vielleicht helfen.« Sie spürte etwas und eilte. Es ist schön, dies von der Muttergottes zu denken, von unserer Mutter, die sich beeilt, weil sie dies in sich spürt: helfen. Sie geht, um zu helfen, und nicht um vor ihrer Cousine zu prahlen: »Hör mal, jetzt gebe ich hier den Ton an, denn ich bin die Mutter Gottes!« Nein, das hat sie nicht getan. Sie ging hin, um zu helfen. Und die Muttergottes ist immer so. Sie ist unsere Mutter, die immer herbeieilt, wenn wir sie brauchen. Es wäre schön, zur Litanei an die Muttergottes eine Anrufung hinzuzufügen, die so lautet: »Frau, die herbeieilt, bitte für uns!« Das ist schön, nicht wahr? Weil sie sich immer beeilt, sie vergisst ihre Kinder nicht. Und wenn ihre Kinder in Schwierigkeiten sind, etwas brauchen und zu ihr rufen, dann eilt sie. Und das gibt uns eine Sicherheit, eine Sicherheit, die Mutter an unserer Seite, bei uns zu haben, immer. Im Leben geht man besser voran, wenn wir die Mutter in unserer Nähe haben. Denken wir an diese Gnade der Muttergottes, diese Gnade, die sie uns schenkt: uns nahe zu sein, aber ohne uns warten zu lassen. Immer! Sie hilft uns, vertrauen wir immer darauf! Die Muttergottes, die für uns immer in Eile ist.

Die Muttergottes hilft uns auch, Gott, Jesus gut zu verstehen, das Leben Jesu, das Leben Gottes gut zu verstehen, gut zu verstehen, was der Herr ist, wie der Herr ist, wer Gott ist. Euch Kinder frage ich: »Wer weiß, wer Gott ist?« Zeig auf. Ja? So! Schöpfer der Erde. Und wie viele ist Gott? Einer? Aber man hat mir gesagt, dass es drei gibt: Vater, Sohn und Heiliger Geist! Wie ist das zu erklären? Gibt es einen oder drei? Einer? Einer? Und wie erklärt man, dass einer der Vater ist, der andere der Sohn und der andere der Heilige Geist? Lauter, lauter! Das ist gut. Es sind drei in einem, drei Personen in einer. Und was tut der Vater? Der Vater ist der Ursprung, der Vater, der alles geschaffen hat, hat uns geschaffen. Was tut der Sohn? Was tut Jesus? Wer kann sagen, was Jesus tut? Er liebt uns? Und weiter? Er bringt das Wort Gottes! Jesus kommt, um uns das Wort Gottes zu lehren. Das ist sehr gut! Und dann? Was hat Jesus auf Erden getan? Er hat uns erlöst! Und Jesus ist gekommen, um sein Leben für uns hinzugeben. Der Vater erschafft die Welt; Jesus erlöst uns. Und was tut der Heilige Geist? Er liebt uns! Er gibt dir Liebe! Alle Kinder zusammen: Der Vater erschafft alle, er erschafft die Welt. Jesus erlöst uns. Und der Heilige Geist? Er liebt uns! Und das ist das Leben als Christ: mit dem Vater sprechen, mit dem Sohn sprechen und mit dem Heiligen Geist sprechen. Jesus hat uns erlöst, aber er geht auch mit uns in unserem Leben. Ist das wahr?

Und wie geht er mit uns? Was tut er, wenn er mit uns geht in unserem Leben? Das ist schwierig. Wer das weiß, gewinnt das Derby. Was tut Jesus, wenn er mit uns geht in unserem Leben? Laut! Erstens: Er hilft uns. Er führt uns! Sehr gut! Er geht mit uns, er hilft uns, er führt uns und lehrt uns, voran zu gehen. Und Jesus gibt uns auch die Kraft zum Laufen. Stimmt das? Er stützt uns! Gut! In den Schwierigkeiten, nicht wahr? Und auch bei den Aufgaben in der Schule! Er stützt uns, hilft uns, führt uns, er stützt uns! Das ist es! Jesus geht immer mit uns. Das ist gut. Aber Jesus gibt uns Kraft. Wie gibt uns Jesus Kraft? Ihr wisst, wie er uns Kraft gibt! Laut, ich höre nichts! In der Kommunion gibt er uns Kraft, er hilft uns mit der Kraft. Er kommt zu uns. Aber wenn ihr sagt, »die Kommunion gibt sie uns«, ein Stück Brot gibt dir so viel Kraft? Ist das kein Brot? Ist es Brot? Das ist Brot, aber auf dem Altar, ist das Brot oder ist das kein Brot? Es ist der Leib Jesu. Jesus kommt in unser Herz. Das ist es, denken wir alle daran: Der Vater hat uns das Leben geschenkt, Jesus hat uns das Heil gebracht, er begleitet uns, führt uns, stützt uns, lehrt uns: Und der Heilige Geist? Was gibt uns der Heilige Geist? Er liebt uns! Er gibt uns Liebe. Denken wir so an Gott und bitten die Muttergottes, unsere Mutter, die immer in Eile ist, um uns zu helfen, dass sie uns lehren möge, gut zu verstehen, wie Gott ist: wie der Vater ist, wie der Sohn ist und wie der Heilige Geist ist. Amen.

 



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