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HEILIGE MESSE ZUM GEDENKEN AN ALLE VERSTORBENEN GLÄUBIGEN

PREDIGT VON PAPST FRANZISKUS

Römischer Friedhof "Prima Porta"
Mittwoch, 2. November 2016

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In und um Ijob war es dunkel. Er stand wirklich vor der Tür des Todes. Und in jenem Augenblick der Angst, des Schmerzes und des Leids verkündet Ijob die Hoffnung. »Doch ich, ich weiß: mein Erlöser lebt, als letzter erhebt er sich über dem Staub. […] Ihn selber werde ich dann für mich schauen; meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd« (Ijob 19,25.27). Das Gedenken an die Toten hat diese zweifache Bedeutung. Eine traurige Bedeutung: Ein Friedhof ist traurig, er erinnert uns an unsere Lieben, die von uns gegangen sind. Er erinnert uns auch an die Zukunft, an den Tod.

Aber in diese Traurigkeit bringen wir Blumen als ein Zeichen der Hoffnung und auch, so kann ich sagen, als ein Zeichen des Festes, aber später, nicht jetzt. Und die Traurigkeit mischt sich mit der Hoffnung. Das ist es, was wir alle heute in dieser Feier spüren: das Gedenken an unsere Lieben vor ihren sterblichen Überresten und die Hoffnung. Aber wir spüren auch, dass diese Hoffnung uns hilft, denn auch wir müssen diesen Weg gehen. Wir alle werden diesen Weg gehen, entweder früher oder später, aber wir alle müssen ihn gehen. Mit Schmerz, mit mehr oder weniger Schmerz, aber wir alle müssen ihn gehen. Doch mit der Blume der Hoffnung, mit diesem starken Band, das im Jenseits verankert ist. Denn dieser Anker trügt nicht: die Hoffnung der Auferstehung.

Und der, der diesen Weg als Erster gegangen ist, das ist Jesus. Wir gehen den Weg, den er gegangen ist. Und er ist auch derjenige, der uns die Tür geöffnet hat, Jesus ist es: Durch sein Kreuz hat er uns die Tür der Hoffnung geöffnet. Er hat uns die Tür geöffnet, um dort hineinzugehen, wo wir Gott schauen werden. »Ich weiß: mein Erlöser lebt, als letzter erhebt er sich über dem Staub. […] Ihn selber werde ich dann für mich schauen; meine Augen werden ihn sehen, nicht mehr fremd.«

Gehen wir heute mit diesem zweifachen Gedenken nach Hause: das Gedenken an die Vergangenheit, an unsere Lieben, die von uns gegangen sind, und das Gedenken an die Zukunft, an den Weg, den wir gehen werden. Mit der Gewissheit, der Sicherheit, jener Sicherheit, die aus dem Mund Jesu kam: »Ich werde sie auferwecken am Letzten Tag« (Joh 6,40).

 



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