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FEST DER TAUFE DES HERRN

BENEDIKT XVI.

ANGELUS

Petersplatz
Sonntag, 9. Januar 2011

(Video)

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Heute feiert die Kirche das Fest der Taufe des Herrn, mit dem der weihnachtliche Festkreis zu Ende geht. Dieses Geheimnis des Lebens Christi zeigt auf sichtbare Weise, daß sein Kommen im Fleisch der erhabene Akt der Liebe der drei göttlichen Personen ist. Wir können sagen, daß von diesem feierlichen Ereignis an das schöpferische, erlösende und heiligende Wirken der Heiligsten Dreifaltigkeit immer mehr in der öffentlichen Sendung Jesu, in seiner Lehre, in den Wundern, in seinem Leiden, in seinem Tod und in seiner Auferstehung offenbar wird. So lesen wir im Evangelium des hl. Matthäus: »Kaum war Jesus getauft und aus dem Wasser gestiegen, da öffnete sich der Himmel, und er sah den Geist Gottes wie eine Taube auf sich herabkommen. Und eine Stimme aus dem Himmel sprach: ›Das ist mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe‹« (3,16–17). Der Heilige Geist »ruht« auf dem Sohn und bezeugt dessen Göttlichkeit, während die Stimme des Vaters, die aus dem Himmel kommt, die Gemeinschaft der Liebe zum Ausdruck bringt. »Der Schluß der Taufszene sagt uns, daß Jesus diese wahre ›Salbung‹ empfangen hat, daß er der erwartete Gesalbte [der Christus] ist« (Jesus von Nazareth, Freiburg-Basel-Wien 2007, S. 54), dies als Bestätigung der Prophezeiung des Jesaja: »Seht, das ist mein Knecht, den ich stütze; das ist mein Erwählter, an ihm finde ich Gefallen« (Jes 42,1). Er ist wirklich der Messias, der Sohn des Höchsten, der aus den Wassern des Jordan steigt, die Neugeburt im Geist bewirkt und all jenen, die es wollen, die Möglichkeit eröffnet, Kinder Gottes zu werden. Tatsächlich erwirbt jeder Getaufte nicht zufällig die Eigenschaft des Kindseins ausgehend vom christlichen Namen, unverkennbares Zeichen dafür, daß der Heilige Geist bewirkt, daß der Mensch »neu« aus dem Schoß der Kirche geboren wird. Der sel. Antonio Rosmini sagt: »Der Getaufte erfährt einen geheimen, jedoch äußerst mächtigen Eingriff, durch den er zur übernatürlichen Ordnung erhoben, in Verbindung zu Gott gesetzt wird« (Del principio supremo della metodica, Turin 1857, Nr. 331). All dies geschah erneut am heutigen Vormittag bei der Eucharistiefeier in der Sixtinischen Kapelle, bei der ich 21 Neugeborenen die Taufe gespendet habe.

Liebe Freunde, die Taufe ist der Beginn des geistlichen Lebens, das durch die Kirche zu seiner Fülle gelangt. In der Gnadenstunde des Sakraments, während die kirchliche Gemeinde betet und Gott ein neues Kind anempfiehlt, verpflichten sich die Eltern und Paten, den Neugetauften aufzunehmen und ihn in der christlichen Bildung und Erziehung zu stützen. Das ist eine große Verantwortung, die aus einem großen Geschenk erwächst! Daher möchte ich alle Gläubigen ermutigen, die Schönheit neu zu entdecken, getauft zu sein und zur großen Familie Gottes zu gehören, und ein frohes Zeugnis für ihren Glauben zu geben, damit dieser Glaube Früchte des Guten und der Eintracht trage.

Darum bitten wir durch die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, Hilfe der Christen, der wir die Eltern, die sich auf die Taufe ihrer Kinder vorbereiten, sowie die Katecheten empfehlen. Die ganze Gemeinde möge an der Freude über die Wiedergeburt aus dem Wasser und dem Heiligen Geist Anteil nehmen!


Grußworte nach dem Angelusgebet:

Im Rahmen dieses Mariengebets möchte ich der Bevölkerung von Haiti ein Jahr nach dem schrecklichen Erdbeben, dem leider auch eine schwere Cholera-Epidemie folgte, ein besonderes Gedenken vorbehalten. Kardinal Robert Sarah, der Präsident des Päpstlichen Rates »Cor Unum«, wird sich heute auf die Karibikinsel begeben, um meine beständige Nähe sowie jene der ganzen Kirche zum Ausdruck zu bringen.

Ich grüße die hier anwesende Gruppe italienischer Parlamentarier und danke ihnen, daß sie sich gemeinsam mit anderen Kollegen für die Religionsfreiheit eingesetzt haben. Mit ihnen grüße ich auch die hier anwesenden koptischen Gläubigen und bringe ihnen erneut meine Nähe zum Ausdruck.

auf französisch: Ich grüße euch herzlich, liebe Pilger aus dem französischen Sprachraum! Die Taufe des Herrn, die wir heute feiern, beschließt den Weihnachtsfestkreis und führt uns in die Zeit des Jahreskreises ein. Erneut erleben wir unsere Geburt in Jesus Christus, der uns zu seinen Geschwistern macht und uns mit der Liebe seines Vaters erfüllt. Wir wollen dem Hauch des Heiligen Geistes unsere Herzen öffnen, um unserer Berufung zur Gotteskindschaft treu zu bleiben. Die Jungfrau Maria halte Fürsprache für uns! Allen einen gesegneten Sonntag!

… auf englisch: Es freut mich, alle englischsprachigen Besucher und Pilger willkommen zu heißen, die zu diesem Gebet des Angelus gekommen sind. Heute feiert die Kirche die Taufe des Herrn und betrachtet erneut die Offenbarung Gottes, der den Menschen nahe ist und der sein Volk in der Person Jesu Christi besucht, um es von der Tyrannei der Sünde und des Todes zu befreien. Mögen wir die Türen unserer Herzen Christus öffnen und ihn in der heutigen Welt willkommen heißen. Gottes reicher Segen sei mit euch allen!

… auf deutsch: Ein herzliches »Grüß Gott« sage ich den Pilgern und Besuchern aus den Ländern deutscher Sprache. Die Kirche feiert heute das Fest der Taufe Jesu. Am Jordan geht der Himmel auf über dem Herrn, der sich verdemütigt hat, und die Stimme von oben sagt: »Dieser ist mein Sohn, der mir gefällt« (vgl. Mt 3,17). Sie sagt uns damit auch, wie wir sein müssen, damit wir Gottes Gefallen haben. Durch das Sakrament der Taufe sind wir gleichsam mit Jesus hinuntergestiegen in den Jordan. Durch die Taufe steht diese Stimme der göttlichen Liebe auch über uns. So gehören wir zur Gemeinschaft Jesu Christi, zu seinem Leib, der Kirche; wir tragen seine Gnade und sein Leben in uns und damit auch den Auftrag, dafür Zeugnis abzulegen. Danken wir dem Herrn für das Geschenk des Glaubens, des Mitseins mit ihm, und bekennen wir Christus als den Bruder und Erlöser der Menschen. Gott segne euch alle!

… auf spanisch: Voll Zuneigung grüße ich die Pilger aus dem spanischen Sprachraum. Am heutigen Sonntag, der auf das Fest der Erscheinung des Herrn folgt, feiern wir die Taufe des Herrn und beschließen so den Weihnachtsfestkreis. Der Vater bezeugt am Jordan Jesus als seinen geliebten, durch den Heiligen Geist gesalbten Sohn und offenbart so das Geheimnis der neuen Taufe, durch die wir alle wahrhaft zu seinen Kindern werden. Die Fürsprache der allerseligsten Jungfrau Maria helfe uns, Bild dessen zu sein, den wir als im Fleische uns ähnlich erkannt haben. Sie erneuere in allen die Berufung zur Heiligkeit, zu der wir durch die Taufe gerufen sind. Einen gesegneten Sonntag!

… auf polnisch: Herzlich grüße ich alle Polen. Die Liturgie des Sonntags der Taufe des Herrn führt uns zu den Ufern des Jordan, wo Jesus, der Sohn Gottes, die Taufe der Buße empfängt. Auf diese Weise offenbart er seine Solidarität mit allen Menschen, die der Umkehr bedürfen. Durch das Sakrament der Taufe befreit uns Jesus von den Sünden, er macht uns zu neuen Menschen, zu Menschen Gottes. Wir wollen ihn bitten, daß wir unseren Taufversprechen treu bleiben und mutig unseren Glauben bekennen. Gott segne euch.

… auf italienisch: Ich grüße die Pilger italienischer Sprache, besonders den Chor der Stadt Ala (Ahl am Etsch) bei Trient zusammen mit einer Vertretung der Pfarrei sowie der Stadtgemeinde. Allen wünsche ich einen gesegneten Sonntag. Danke euch allen! Einen schönen Sonntag!

 

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