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HOCHFEST PFINGSTEN

BENEDIKT XVI.

REGINA CÆLI

Petersplatz
Sonntag, 27. Mai 2011

(Video)

Liebe Brüder und Schwestern!

Wir feiern heute das hohe Pfingstfest, mit dem die Osterzeit fünfzig Tage nach dem Sonntag der Auferstehung zu ihrer Vollendung kommt. Dieses Hochfest ruft uns die Ausgießung des Heiligen Geistes über die Apostel und die anderen Jünger, die im Gebet mit der Jungfrau Maria im Abendmahlssaal versammelt waren, in lebendige Erinnerung (vgl. Apg 2,1–11). Der auferstandene und in den Himmel aufgefahrene Jesus sendet der Kirche seinen Geist, damit jeder Christ an seinem göttlichen Leben teilhaben und sein glaubwürdiger Zeuge in der Welt werden kann.

Der Heilige Geist, der in die Geschichte einbricht, besiegt deren Trockenheit, öffnet die Herzen auf die Hoffnung hin, regt in uns das innere Heranreifen in der Beziehung mit Gott und mit dem Nächsten an und begünstigt es. Der Geist, der »durch die Propheten gesprochen hat«, inspiriert auch weiterhin mit den Gaben der Weisheit und der Wissenschaft Frauen und Männer, die sich für die Suche nach der Wahrheit einsetzen und dabei originelle Wege der Erkenntnis und der Vertiefung des Geheimnisses Gottes, des Menschen und der Welt aufzeigen. In diesem Sinn freut es mich anzukündigen, daß ich am kommenden 7. Oktober zu Beginn der Ordentlichen Versammlung der Bischofssynode den hl. Johannes von Ávila und die hl. Hildegard von Bingen zu Lehrern der universalen Kirche erheben werde. Diese beiden großen Glaubenszeugen lebten in sehr verschiedenen geschichtlichen Epochen und kulturellen Umfeldern. Hildegard war eine Benediktinerin im deutschen Hochmittelalter, eine wahre Meisterin der Theologie und tiefgründige Gelehrte der Naturwissenschaften und der Musik. Johannes, ein Diözesanpriester in den Jahren der spanischen Renaissance, hatte Anteil an den bewegten Zeiten der kulturellen und religiösen Erneuerung der Kirche und des gesellschaftlichen Gefüges zu Beginn der Neuzeit. Doch die Heiligkeit des Lebens und die Tiefe der Lehre machen sie immerwährend aktuell: die Gnade des Heiligen Geistes brachte sie nämlich zu jener Erfahrung des durchdringenden Verstehens der göttlichen Offenbarung und des intelligenten Dialogs mit der Welt, die den bleibenden Horizont des Lebens und Wirkens der Kirche bilden.

Vor allem im Licht des Projekts der Neuevangelisierung, dem die gerade erwähnte Versammlung der Bischofssynode gewidmet sein wird, und im Vorfeld des Jahres des Glaubens erscheinen diese beiden Gestalten von Heiligen und Lehrern von großer Wichtigkeit und Aktualität. Durch ihre Lehre fährt der Geist des auferstandenen Herrn auch in unseren Tagen fort, seine Stimme erklingen zu lassen und den Weg zu erleuchten, der zu jener Wahrheit führt, die allein uns frei machen und unserem Leben vollen Sinn geben kann.

Wenn wir jetzt gemeinsam das Regina Caeli beten, wollen wir um die Fürsprache der Jungfrau Maria bitten, damit sie erwirke, daß die Kirche machtvoll vom Heiligen Geist beseelt werde, um mit evangeliumsgemäßem Freimut für Christus Zeugnis abzulegen und sich immer mehr der Fülle der Wahrheit zu öffnen.


Nach dem Regina Caeli

Liebe Brüder und Schwestern! Heute vormittag wurde im französischen Vannes Mutter Saint-Louis seliggesprochen, mit bürgerlichem Namen Louise-Élisabeth Molé, Gründerin der Caritasschwestern vom hl. Ludwig, die am Übergang vom 18. zum 19. Jahrhundert lebte. Wir danken Gott für diese vorbildliche Zeugin der Liebe zu Gott und zum Nächsten.

Ich erinnere außerdem daran, daß ich mich am kommenden Freitag, 1. Juni, nach Mailand begeben werde, wo das VII. Welttreffen der Familien stattfinden wird. Ich lade alle ein, dieses Ereignis zu verfolgen und für sein gutes Gelingen zu beten.

... auf französisch: Mit Freude heiße ich euch, liebe französischsprachige Pilger, am heutigen Hochfest Pfingsten willkommen. Im Geiste nehmt ihr heute auch an der Freude der Gläubigen der Diözese Vanne teil, die zur Feier der Seligsprechung von Louise-Élisabeth Molé – Mutter Saint Louis – versammelt sind. Die Gründerin der Caritasschwestern vom hl. Ludwig lehrt uns, daß wir durch den Beistand des Heiligen Geistes mit Milde unser Herz öffnen können, um den anderen in ihrer Verschiedenheit, ihrer Schwachheit und ihrer Armut zu begegnen. Lassen auch wir uns vom Heiligen Geist leiten, um der Welt die Wunder Gottes zu verkünden! Die Jungfrau Maria möge uns helfen, Zeugen des Geistes der Wahrheit und der Freiheit zu sein! Allen ein frohes Pfingstfest!

… auf englisch: Ich heiße die englischsprachigen Pilger und Besucher, die bei diesem Regina Caeli am Hochfest Pfingsten anwesend sind, herzlich willkommen. Am kommenden Freitag werde ich mich nach Mailand begeben, um bei den Familien aus aller Welt zu sein, die das VII. Welttreffen der Familien feiern.

Ich bitte euch, gemeinsam mit mir für das Gelingen dieses wichtigen Ereignisses zu beten, sowie dafür, daß die Familien vom Heiligen Geist erfüllt werden, die Freude ihrer Berufung in der Kirche und in der Welt wiederentdecken und ein liebevolles Zeugnis für den Glauben ablegen. Auf euch alle rufe ich Gottes überreichen Segen herab!

… auf deutsch: Einen frohen Pfingstgruß richte ich an alle deutschsprachigen Pilger und Besucher. Die liturgischen Texte dieses Hochfestes sagen uns, wie der Heilige Geist wirkt: Der Heilige Geist schafft Gemeinschaft und Verständnis unter Menschen verschiedener Herkunft. Er macht die Jünger Jesu zu mutigen Zeugen, die das Erlösungswerk Christi in allen Sprachen verkünden. Er führt in die ganze Wahrheit ein und ist Tröster in Leid und Not. Erbitten wir sein Wirken auch in unseren Tagen, damit das Angesicht der Erde aus dem innersten Geheimnis Gottes heraus erneuert werde. Euch allen wünsche ich ein gesegnetes Pfingstfest!

… auf spanisch: Ich begrüße sehr herzlich die spanischsprachigen Pilger, die bei diesem Mariengebet anwesend sind. Am heutigen Pfingstsonntag preist die Liturgie den Heiligen Geist, der seine Kirche im Bekenntnis des einen Glaubens versammelt und ihr die Erkenntnis Gottes eingegeben hat. Wir bitten, daß der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, uns auch weiterhin lehren und die nötige Kraft schenken möge, vor der Welt Zeugen zu sein für Christus, den Erlöser, damit auf dem ganzen Erdkreis der dreimal heilige Gott gepriesen und angerufen werde. Gesegneten Sonntag!

… auf tschechisch: Sehr herzlich begrüße ich die Pilger aus der Tschechischen Republik, die in diesen Tagen hier in Rom das Jubiläumsjahr der hll. Cyrill und Methodius eröffnen. Friede sei mit euch!

… auf slowenisch: Ich richte einen herzlichen Gruß an die Pilger aus Grosuplje und anderen Orten in Slowenien! Anläßlich des heutigen Hochfestes Pfingsten wenden wir Christen uns mit besonderer Verehrung an den Heiligen Geist. Möge er eure Herzen erfüllen und euren Verstand leiten, damit ihr euch nicht der Mentalität dieser Welt anpaßt, sondern an den Früchten der Auferstehung Christi teilhabt. Mein Segen möge euch begleiten!

… auf polnisch: Ich begrüße alle Polen. Im Geiste umarme ich die Pilger, die sich zu Füßen Marias in Piekary Śląskie versammeln. Am Hochfest Pfingsten öffnen wir unsere Herzen und unseren Verstand dem Wirken des Heiligen Geistes und bitten, daß er unseren Glauben, die Hoffnung und die Liebe ununterbrochen mit der Flamme der Gnade Gottes entfachen möge. Die lebendige Erfahrung der Gegenwart des Heiligen Geistes erfülle euch mit Frieden.

... auf italienisch: Abschließend richte ich einen herzlichen Gruß an die Pilger italienischer Sprache, insbesondere an die Italienische Multiple-Sklerose-Gesellschaft sowie an die Stiftung »Gigi Ghirotti«, denen ich meine Anerkennung ausspreche für das Bemühen, vielen leidenden Menschen Unterstützung und Hoffnung zu schenken. Ich begrüße die Bruderschaft »Misericordia di Santa Croce sull’Arno« sowie den Bund der Italienischen Bogenschützen. Ein besonderer Gruß gilt der Delegation der Staatspolizei zu ihrem 160. Gründungsjubiläum. Allen wünsche ich einen schönen Feiertag, einen schönen Sonntag. Gesegneten Festtag!

 

 

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