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ANSPRACHE VON BENEDIKT XVI.
AN HERRN FRANCIS K. BUTAGIRA,
NEUER BOTSCHAFTER DER REPUBLIK UGANDA BEIM HL. STUHL

Donnerstag, 17. Dezember 2009

 

Exzellenz!

Ich freue mich, Sie im Vatikan begrüßen und von Ihnen das Beglaubigungsschreiben in Empfang nehmen zu können, mit dem Sie als außerordentlicher und bevollmächtigter Botschafter der Republik Uganda beim Heiligen Stuhl akkreditiert werden. Ich danke Ihnen für die höflichen Grüße und guten Wünsche, die Sie mir im Namen Seiner Exzellenz Präsident Yoweri Kaguta Museveni übermittelt haben. Ich erwidere sie gerne und bitte Sie, Seine Exzellenz und das ugandische Volk meiner Gebete für ihr Wohlergehen zu versichern.

Die diplomatischen Beziehungen zwischen dem Heiligen Stuhl und der Republik Uganda bieten viele Möglichkeiten der gegenseitigen Hilfe und Zusammenarbeit im Namen des geistlichen und materiellen Wohlergehens der Bevölkerung Ihres Landes. Das in Ihrem Land herrschende Klima der Freiheit und des Respekts hat es der katholischen Kirche überdies ermöglicht, ihrer Sendung treu bleiben. Es ist allgemein anerkannt, welch gute Früchte die Zusammenarbeit zwischen Kirche und Staat besonders in Bereichen, die mit Entwicklung, Bildung und Gesundheitswesen zu tun haben, bereits getragen hat. Eine solche solide Grundlage ist in der Tat nicht nur eine gute Voraussetzung für die Förderung der Integrität der Person, sondern auch der Gerechtigkeit und Fairneß in den lokalen Gemeinschaften. Das gibt der ganzen Nation – den Regierenden wie auch der allgemeinen Bevölkerung – Anlaß zu Hoffnung und sollte ein wichtiger Faktor für die Erreichung von Stabilität und Wachstum sein.

Herr Botschafter, in Ihrer Grußadresse haben Sie das kontinuierliche Wirtschaftswachstum Ihrer Nation angesprochen. Der Fortschritt, der bei der Bekämpfung der Ursachen der Unterentwicklung erreicht werden konnte, ist sicherlich ermutigend. Wünschenswert sind auch Initiativen zur Förderung produktiverer Formen der Landwirtschaft, der vernünftigen Nutzung der Ressourcen Ihres Landes, sowie konkrete Maßnahmen zur regionalen Zusammenarbeit. Diese und andere Bemühungen in Bereichen wie der Versorgung aller mit sauberem Trinkwasser, des Umweltschutzes, der Förderung einer vernünftigen universalen Bildung und des Kampfes gegen die verschiedenen Formen von Korruption, sind Teil eines ehrgeizigen Programms, das eine gute Regierungsführung voraussetzt.

Die Gewaltakte im Norden des Landes haben breite Landstriche in Mitleidenschaft gezogen. Welche Tragödie das für die lokale Bevölkerung bedeutet, können wir alle sehen. Manche wurden ihrer Kindheit beraubt und gezwungen, schreckliche Verbrechen zu begehen; massive materielle Schäden sind angerichtet worden; Witwen und Waisen leben in bitterer Armut; viele Vertriebene sind immer noch nicht in der Lage oder haben Angst, in ihre Dörfer zurückzukehren und die Arbeit auf den Feldern wieder aufzunehmen. Diese Situation hat sich nun in einem gewissen Maß verbessert, und ich hoffe, daß der Mangel an Sicherheit letztendlich abgelöst wird von dauerhaftem Frieden und Wohlergehen des schwer geprüften Volkes der Region. Während die Welt auf konkrete Resultate des unlängst in Uganda abgehaltenen Meetings wartet, bete ich darum, daß sich die Entscheidungsträger Ihrer Nation von der Erklärung von Kampala leiten lassen mögen und allen, die ohne eigenes Verschulden dazu gezwungen wurden, ihr Zuhause zu verlassen, die nötige Unterstützung geben.

In diesem Zusammenhang möchte ich Sie daran erinnern, daß Versöhnung und Frieden die Hauptthemen der letzten Sondersynode für Afrika waren, die erst vor ein paar Monaten hier im Vatikan stattgefunden hat. Die Erfahrung der Kirche auf Ihrem Kontinent hat gezeigt, daß die bloße Tatsache, daß kein Krieg herrscht, noch lange nicht Frieden bedeutet. Nur durch die Herstellung von Gerechtigkeit, Versöhnung und Solidarität können dauerhafter Frieden und Stabilität ermöglicht werden. Ich versichere Eure Exzellenz, daß die Katholiken Ugandas ihren Mitmenschen durch das Vorleben der Werte des Evangeliums bei der Förderung einer tief verwurzelten Versöhnung mit Frieden dienen wollen. Die Kirche wird weiterhin an der Gerechtigkeit für alle arbeiten und inständig darum beten, daß dieses wertvolle Geschenk für alle Bürger Wirklichkeit werden möge, unabhängig von deren ethnischer, regionaler oder konfessioneller Zugehörigkeit.

Exzellenz, ich bin sicher, daß Ihre Amtszeit als Botschafter helfen wird, die herzlichen Beziehungen zu stärken, die bereits zwischen dem Heiligen Stuhl und Uganda bestehen. Die verschiedenen Ämter der Römischen Kurie werden Ihnen bei der Ausübung Ihrer wichtigen Mission zur Seite stehen. Gerne versichere ich Sie zu Ihrem Amtsantritt meiner Gebete. Der allmächtige Gott schenke Ihnen, Ihrer Familie und dem ganzen ugandischen Volk reichen Segen.

 

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