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VIDEOBOTSCHAFT VON PAPST FRANZISKUS
ZUR ERHEBUNG DES NATIONALHEILIGTUMS "UNSERE LIEBE FRAU VON
KNOCK"
ZUM INTERNATIONALEN HEILIGTUM BESONDERER
EUCHARISTISCHER UND MARIANISCHER VEREHRUNG

[19. März 2021]

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Brüder und Schwestern, guten Abend!

Gerne nütze ich die Kommunikationsmittel, um in einem für das Leben dieses Wallfahrtsortes so wichtigen Augenblick bei euch zu sein. Seit der Erscheinung vom 21. August 1879, als die allerseligste Jungfrau Maria gemeinsam mit dem heiligen Josef und dem heiligen Apostel Johannes einigen Dorfbewohnern von Knock erschien, hat das irische Volk überall, wo es sich befand, seine Verehrung zum Ausdruck gebracht.

Ihr wart ein Volk von Missionaren. Es ist gut, sich daran zu erinnern, wie viele Priester ihr Land verließen, um zu evangelisieren. Wir dürfen auch die vielen Laien nicht vergessen, die in viele Länder ausgewandert sind und die Verehrung der Muttergottes von Knock lebendig erhalten haben.

Wie viele Familien haben im Laufe von fast anderthalb Jahrhunderten den Glauben an ihre Kinder weitergegeben und ihre täglichen Mühen in das Gebet des Rosenkranzes mit dem Bild der Muttergottes von Knock in der Mitte hineingenommen! Die in betender Haltung ausgebreiteten Arme der Gottesmutter zeigen noch immer, wie grundlegend das Gebetsleben ist, das als Botschaft der Hoffnung von diesem Heiligtum ausgeht. Ihr wisst, dass die Jungfrau bei der Erscheinung von Knock kein Wort spricht. Ihr Schweigen ist aber auch eine Sprache, ja, es ist die ausdrucksstärkste Sprache, die uns vermittelt wird. Die Botschaft, die von Knock ausgeht, ist der hohe Wert, den die Stille für den Glauben hat.

Es ist die Stille vor dem Geheimnis, die nicht bedeutet, auf das Verstehen zu verzichten, sondern zu verstehen mit der Hilfe und Unterstützung des Geheimnisses der Liebe Jesu, der sich selbst für uns hingegeben hat, als Lamm geopfert für das Heil der Menschheit. Es ist die Stille vor dem großen Geheimnis der Liebe, das die Möglichkeit einer Antwort nur findet in der vertrauensvollen Hingabe an den Willen des barmherzigen Vaters. Es ist die Stille, um die uns Jesus bittet, wenn er uns lehrt: »Du aber, wenn du betest, geh in deine Kammer, schließ die Tür zu; dann bete zu deinem Vater, der im Verborgenen ist! Dein Vater, der auch das Verborgene sieht, wird es dir vergelten. Wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden, die meinen, sie werden nur erhört, wenn sie viele Worte machen. Macht es nicht wie sie; denn euer Vater weiß, was ihr braucht, noch ehe ihr ihn bittet« (Mt 6,6-8).

Liebe Brüder und Schwestern in Knock und alle, die ihr diesen feierlichen Moment über die neuen Kommunikationsmittel verfolgt! Die Erhebung des Nationalheiligtums »Unserer Lieben Frau von Knock« zum Internationalen Heiligtum besonderer eucharistischer und marianischer Verehrung bringt eine große Verantwortung mit sich. Ihr verpflichtet euch, immer weit geöffnete Arme zu haben, als Zeichen des Willkommens für alle Pilger, die aus der ganzen Welt zu euch kommen, ohne etwas von ihnen zu verlangen, sondern sie als Brüder und Schwestern anzunehmen, die in gemeinsamer Geschwisterlichkeit die Erfahrung des Gebets teilen wollen.

Möge ihre Aufnahme mit der Nächstenliebe verbunden sein und zum wirksamen Zeugnis eines Herzens werden, das sich öffnet, um das Wort Gottes und die Gnade des Heiligen Geistes, der Kraft gibt, zu empfangen. Möge das Geheimnis der Eucharistie, das uns in der Gemeinschaft mit dem auferstandenen Herrn und untereinander vereint, immer die Stütze sein, um unserer Berufung als missionarische Jünger treu zu sein, so wie es die Jungfrau Maria als Pilgerin des Evangeliums ihres Sohnes war. Möge sie uns behüten und uns mit ihrem barmherzigen Antlitz trösten.

Ich grüße euch, ich grüße euch alle und erbitte für euch den Segen, und ich bitte euch, für mich zu beten!

FRANZISKUS

 



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