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JOHANNES PAUL II. 

ANGELUS

Castelgandolfo, 15. August 2000
 

Liebe Brüder und Schwestern!

1. Heute begeht die Kirche in festlicher Stimmung die glorreiche Aufnahme Mariens in den Himmel. Seit jeher glaubt das von der Offenbarung geleitete Volk Gottes, daß die Mutter Christi am Sieg des Sohnes über den Tod teilhaftig wurde, und verehrt sie als die mit Leib und Seele in die Herrlichkeit Aufgenommene.

Gott wählte sie als reinste Stätte, um unter den Menschen Wohnung zu nehmen, und so wurde Maria am Ende ihres irdischen Daseins unmittelbar in den Himmel aufgenommen. Daher preist die christliche Gemeinschaft sie freudig mit einem berühmten Hymnus und ruft sie so an: »Sei gegrüßt, du starker Halt des Glaubens; sei gegrüßt, du lichte Offenbarung der Gnade […] Sei gegrüßt, du bist der Schlüssel zu Christi Königreich; sei gegrüßt, du nährst die Hoffnung auf die ewige Güte […] Sei gegrüßt, die Himmel jauchzen mit der Erde; sei gegrüßt, in Christus frohlocken alle Geschöpfe« (Akathistos, zit. nach: P. C. Düren, Der Ablaß in Lehre und Praxis – Die vollkommenen Ablässe der katholischen Kirche, Buttenwiesen 2000, S. 63–79).

Das Fest der Aufnahme Mariä in den Himmel, das vielerorts mit volkstümlichen Festen gefeiert wird, fällt mit »Ferragosto« zusammen, der gleichbedeutend mit Sommerferien ist. Ich ermutige alle, besonders die Urlauber, den christlichen Sinn des heutigen Festtags wiederzuentdecken, an der Eucharistiefeier teilzunehmen und ehrfürchtig zu unserer himmlischen Mutter zu beten.

Die selige Jungfrau erinnert uns daran, daß unsere wahre Heimat im Himmel ist, und sie bietet uns ihren mütterlichen Schutz an, um uns auf die endgültige Begegnung mit Christus nach Abschluß unserer Pilgerreise auf Erden vorzubereiten.

2. Dieses Jahr fällt der 15. August im Herzen des Heiligen Jahres auch mit dem Beginn des Welttreffens der Jugendlichen zusammen. Viele von ihnen sind in den vergangenen Tagen angereist, und heute nachmittag wird der XV. Weltjugendtag mit den Eröffnungsfeierlichkeiten zuerst beim Lateran und dann auf dem Petersplatz offiziell beginnen.

Ich danke den Organisatoren und den zahlreichen freiwilligen Helfern für das, was sie geleistet haben und was sie in den kommenden Tagen noch leisten werden, um das gute Gelingen der großen Heiligjahrfeier der Jugendlichen zu gewährleisten. Besonders danke ich den Familien, Gemeinden, Schulen und Einrichtungen, die ihre Türen geöffnet haben, um die jungen Pilger aus allen Teilen der Welt aufzunehmen. Man kann sagen, daß von heute bis nächsten Sonntag Rom die Hauptstadt der Jugend der Welt sein wird!

3. Für dieses Ereignis im Heiligen Jahr erbitten wir den mütterlichen Schutz der Heiligsten Jungfrau. Wir beten zu ihr im Vertrauen auf die Fürsprache des hl. Maximilian Maria Kolbe, Priester und Märtyrer, dessen Gedenktag wir gestern begangen haben. Die von ihm so sehr geliebte Himmelskönigin verfolge auch in Zukunft den Erdenweg ihrer Kinder, vor allem der jungen Generationen, als fürsorgliche Mutter, und halte allen das glorreiche Ziel vor Augen, wohin sie uns vorausgegangen ist und wo sie uns erwartet.


Nach dem Angelus

Liebe Pilger aus den Ländern deutscher Sprache! Ich freue mich, daß ihr in meine Sommerresidenz gekommen seid, um Maria zu ehren. Heute ist ihr Hochfest, der "Große Frauentag". Was der "großen Frau" der Heilsgeschichte zuteil wurde, das ist auch unsere Hoffnung: am Ende der Zeit ganz bei Christus zu leben - mit Leib und Seele. Gern erteile ich euch den Apostolischen Segen.

 

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