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ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE ZUR SELIGSPRECHUNG VON PATER TITUS BRANDSMA
NACH ROM GEKOMMENEN PILGER

Montag, 4. November 1985

 

1. Einen herzlichen Gruß richte ich auch an die deutschsprachigen Pilger, die zur Seligsprechung von Pater Titus Brandsma nach Rom gekommen sind. Wie schon der Völkerapostel lehrt, zählt in der Kirche Jesu Christi nicht so sehr die völkische Abstammung, ob einer Jude oder Grieche, Deutscher oder Holländer ist. Entscheidend ist der Geist der Brüderlichkeit, der alle Christen über jeden Unterschied hinaus als Glieder Christi miteinander verbindet. In diesem Sinn gehören die Seligen und Heiligen eines Volkes immer auch der ganzen kirchlichen Gemeinschaft. Sie werden allen Gläubigen als Vorbild vor Augen gestellt. So fortan auch unser neuer seliger Karmelit und Märtyrer.

Sein Zeugnis für Christus als Ordensmann, Professor und katholischer Journalist fand seine letzte Prüfung und geistliche Vollendung im unseligen Geschehen des Zweiten Weltkrieges und im Konzentrationslager Dachau. Seine innere Größe zeigte er vor allem in der äußeren Bedrängnis und Erniedrigung. Im Leiden wußte er sich zuinnerst Christus verbunden. Dies gab ihm christliche Gelassenheit selbst seinen Peinigern gegenüber und verlieh ihm die Kraft, auf den widerfahrenen Haß mit Liebe zu antworten. Seine Solidarität mit den Mitgefangenen, sein gelebter Glaube, der ihn sogar für seine Henker beten läßt, vermitteln all denen Licht und Hoffnung, die mit ihm die Grausamkeit und Unmenschlichkeit des Lagers teilen. Aus der persönlichen engen Verbindung und Lebensgemeinschaft mit Christus wird er für seine Mitmenschen zum lebendigen Zeugen der Frohen Botschaft und der in Gott begründeten Würde des Menschen.

Der selige Titus Brandsma sagt: ”Wer die Welt für Christus gewinnen will, muß den Mut haben, mit ihr in Konflikt zu geraten“. Er selber hat so gelebt und uns darin ein Beispiel gegeben. Habt auch ihr den Mut, euch der Welt um Christi willen nicht gleichförmig zu machen, ihren trügerischen Verlockungen zu widerstehen und allein Gottes Wege in Treue zu gehen. Dazu erbitte euch der neue Selige Gottes Licht und Beistand!

2. Una parola è giusto pure che io rivolga ai numerosi pellegrini di lingua italiana e, in particolare, ai religiosi dell’Ordine carmelitano, i quali gioiscono per l’elevazione di un loro confratello alla gloria degli altari.

Padre Tito Brandsma è una figura poliedrica, quasi a noi coetanea, che si impone per la sua elevata statura morale: sacerdote integerrimo, docente universitario, consulente ecclesiastico per la stampa cattolica, scrittore e giornalista. Una vita spesa per Cristo, fino all’eroica immolazione in difesa della verità e della fede cattolica contro le aggressioni del totalitarismo, nell’oscuro periodo dell’invasione nazista dell’Olanda, durante l’ultimo conflitto mondiale. Con intrepido coraggio, pari alla limpida serenità d’animo, padre Tito affrontò il suo calvario, passando da una prigione all’altra fra le strazianti atrocità inflitte ai reclusi, e suggellando la sua testimonianza a Cristo col sacrificio supremo nel campo di sterminio di Dachau.

L’esempio luminoso di padre Tito Brandsma sta davanti a nostri occhi per dirci che l’amore è più forte dell’odio ed è destinato, anche dopo momentanei insuccessi, ad ottenere la vittoria. Possa questa verità conquistare gli animi degli uomini di oggi e indurli a orientarsi con rinnovata convinzione sulle vie della solidarietà, della concordia e della pace.

Con questi voti, imparto di cuore a voi e a tutti i vostri cari la mia apostolica benedizione.

 



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