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ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE MITGLIEDER DER
APOSTOLISCHEN SCHÖNSTATT-BEWEGUNG

Freitag, 20. September 1985

 

Verehrte Brüder im Bischofsamt,
liebe Mitglieder der Apostolischen Schönstattbewegung!

1. Ich begrüße euch herzlich mit den Worten des Apostels Paulus: ”Der Gott der Hoffnung erfülle euch mit aller Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung in der Kraft des Heiligen Geistes“. Mit dieser Pilgerfahrt zum Zentrum der katholischen Christenheit und zum Haus des gemeinsamen Vaters wollt ihr die Feier des 100. Geburtstages eures Gründers Pater Josef Kentenich ihren Höhepunkt erreichen lassen. Ich freue mich, daß ihr hierhergekommen seid und bedanke mich aufrichtig für die Worte des Vorsitzenden des Generalpräsidiums sowie für die Darstellung einzelner Aspekte der Geschichte und der Botschaft eurer Bewegung, für eure Lebenszeugnisse in Bild und Gesang.

2. Aus vielen Ländern seid ihr zusammengekommen, um für das Geschenk zu danken, das Gott euch in der Person Pater Kentenichs gemacht hat. Durch die lebendige Erinnerung an seine Person und seine Botschaft habt ihr euren Geist erneuern wollen, um sein geistliches Vermächtnis weiterzutragen und zu künden; um mehr und mehr eine geistliche Familie zu werden, die aus der Kraft ihres Gründungscharismas lebt und dadurch ihre Sendung zum Dienst an Kirche und Welt verwirklicht.

Im Gebet dieses Gedenkjahres habt ihr ”die Gnade der schöpferischen Treue zum prophetischen Auftrag“ eures Vaters und Gründers erfleht. Die jahrhundertelange Erfahrung der Kirche lehrt uns, daß die innige geistige Verbundenheit mit der Person des Gründers und die Treue zu seiner Sendung – eine Treue, die je neu auf die Zeichen der Zeit achtet – Quelle kraftvollen Lebens für die eigene Gründung und für das ganze Gottesvolk sind. Deshalb rufe ich euch die Worte, die mein Vorgänger Paul VI. an die Gemeinschaften des gottgeweihten Lebens gerichtet hat, in Erinnerung: Bewahrt in Treue ”den Geist der Gründer und Gründerinnen, ihre am Evangelium ausgerichteten Zielsetzungen und das Beispiel ihrer Heiligkeit... Genau daraus erwächst jeder Ordensgemeinschaft ihre je eigene Dynamik.“ Ihr seid berufen, an der Gnade, die euer Gründer erhalten hat, teilzuhaben und sie der ganzen Kirche anzubieten. Denn das Charisma der Gründer erweist sich als eine geistgewirkte Erfahrung, die den eigenen Schülern überliefert wurde, damit sie danach leben, sie hüten, vertiefen und ständig weiterentwickeln, und zwar in der Gemeinschaft und zum Wohl der Kirche, die ja selbst aus der immer neuen Treue zu ihrem göttlichen Gründer lebt und wachst.

3. Innerhalb dieser geistgewirkten Erfahrung, aus der eure Bewegung entstanden ist, nimmt das Liebesbündris, das der Gründer und die erste Generation mit der Gottesmutter im Heiligtum von Schönstatt am 18. Oktober 1914 geschlossen hat, eine zentrale Stellung ein. Wenn ihr treu und hochherzig aus diesem Bündnis euer Leben gestaltet, werdet ihr zur Fülle eurer christlichen Berufung hingeführt. Ihr werdet erfahren, wie wahr die Aussage des Zweiten Vatikanischen Konzils ist: ”Maria vereinigt, da sie zuinnerst in die Heilsgeschichte eingegangen ist, gewissermaßen die größten Glaubensgeheimnisse in sich und strahlt sie wider. Daher ruft ihre Verkündigung und Verehrung die Gläubigen hin zu ihrem Sohn und seinem Opfer und zur Liebe des Vaters.“ In der Tat, Maria hat von Gott den Auftrag erhalten, Vorbild und mütterliche Erzieherin des ”neuen Menschen“ in Christus Jesus zu sein.

Die Liebe zu ihr soll euch dahin führen, daß ihr das Beispiel ihres Lebens nachahmt und es im eigenen Leben widerspiegelt. Macht euch die Haltungen Mariens zu eigen: ihre vertrauensvolle Hingabe an den Willen des Vaters, ihre bedingungslose Christusnachfolge bis zum Kreuz, ihr bereitwilliges Eingehen auf die Anregungen des Heiligen Geistes, ihre dienende Liebe gegenüber den Menschen – besonders den Armen und Bedürftigen –, ihre schöpferische Mitwirkung als Helferin bei der Erlösung der Welt. Das Gebet eures Gründers im Konzentrationslager Dachau sollte auch eure Bitte an Maria sein: ”Laß uns gleichen Deinem Bild, ganz wie Du durchs Leben schreiten: stark und würdig, schlicht und mild. Liebe, Fried’ und Freud’ verbreiten; in uns geh durch unsere Zeit, mach für Christus sie bereit“.

4. Echte Marienfrömmigkeit läßt eine tiefe und tragfähige Liebe zur Kirche wachsen. Das Leben eures Gründers legt Zeugnis für diese Wahrheit ab. Es ist gerade diese Liebe zur Kirche, die euch heute zu dieser Begegnung mit dem Nachfolger Petri geführt hat, um die Versprechen zu erneuern, die er meinen Vorgängern Pius XII. und Paul VI. gemacht hat. Damit gebt ihr eurer Bereitschaft Ausdruck, die Forderungen des Evangeliums durch die Heiligung des Werktags zu erfüllen. Ihr verpflichtet euch, am Bau einer neuen Gesellschaftsordnung mitzuwirken, die dem Geist Christi entspricht. Ihr erklärt euch bereit, im eigenen Lebensbereich einen Beitrag zur Verwirklichung des 2. Vatikanischen Konzils zu leisten. Und schließlich wollt ihr nach Kräften mithelfen, Daß jede gottgewollte Autorität in der Kirche anerkannt und als geistliche Vaterschaft gewertet wird.

Mit Freude und Dankbarkeit nehme ich die Erneuerung dieser Versprechen entgegen und bitte euch: Setzt alle eure Kräfte ein, daß diese hohen Ziele immer mehr Wirklichkeit werden! Zusammen mit eurem Gebet erflehe ich euch dazu die notwendigen Gnaden. Ihr seid euch gewiß der Aktualität und Bedeutsamkeit dieser Zielsetzungen für das Leben der Kirche bewußt. Ein Blick auf die Themen der beiden bevorstehenden Synoden zeigt diese Bedeutung sehr eindeutig und klar. In meiner letzten Enzyklika habe ich daran erinnert, daß das 2. Vatikanische Konzil vor 20 Jahren die besondere Aufgabe hatte, das Selbstverständnis der Kirche zu wecken und ihr durch eine innere Erneuerung einen neuen missionarischen Impuls für die Verkündigung der bleibenden Botschaft des Heils, des Friedens und der gegenseitigen Eintracht unter den Völkern und Nationen zu geben, die alle Grenzen sprengt, die unseren Planeten noch teilen, der durch den Willen Gottes, seines Schöpfers und Erlösers, dazu bestimmt ist, eine gemeinsame Wohnstatt für die ganze Menschheitsfamilie zu sein.“ Papst Paul VI. hat deutlich auf das wichtigste Mittel für diese ersehnte und so notwendige Erneuerung hingewiesen: ”Für die Heutigwerdung der Kirche genügen heute klare Richtlinien oder ein Überfluß an Dokumenten nicht mehr; was fehlt, sind Persönlichkeiten und Gemeinschaften, die verantwortungsbewußt den Geist des Konzils verkörpern und weitergeben.“ Vereint mit allen apostolischen Kräften der Kirche und loyal in eure Lokalkirchen eingegliedert, mögt ihr sorgen, daß ihr diese Menschen und Gemeinschaften werdet, die den Geist des 2. Vatikanums darstellen und künden!

5. La fidelidad al espíritu del Vaticano II nos lleva a dirigir la mirada a la vasta tarea de evangelización del mundo de la cultura. Nos encontramos en un tiempo de cambio y en el comienzo de una nueva etapa de la historia. En vuestra oración del centenario habéis pedido a María: “Dános, Reina, esperanza y valentía para llevarte al corazón de nuestros hermanos y así, con todo el pueblo redimido, gestar en Cristo Jesús las culturas del tercer milenio”.

Graves cuestiones en la sociedad actual reclaman soluciones válidas: la pobreza de millones de hermanos nuestros, la carrera armamentista, el desarraigo religioso y cultural de tantos hombres, la discriminación racial y religiosa, el hambre y la desocupación, la falta de respeto a la vida –incluso la de los no nacidos–, la falta de respeto a la dignidad y a los derechos del hombre, la promoción de la mujer, los problemas ecológicos... Es necesario crear unas estructuras sociales más conformes a la dignidad del hombre. Pero no será posible sin una profunda renovación religiosa y moral. Este desafío histórico nos llama a aunar esfuerzos para que el hombre –y, a través suyo, las culturas– asuma en libertad el conjunto de vínculos humanos y religiosos con que Dios lo unió a sí, a la familia humana y al mundo, de tal manera que viva y actúe según su vocación y dignidad de hijo de Dios, hermano de los hombres y señor de la creación. En ese conjunto de vínculos vuestro fundador acentuó la importancia de la experiencia del vinculo paterno-filial y del cultivo del espíritu de familia como medios privilegiados para la vivencia del mensaje revelado: Dios es Padre, Dios no es una soledad sino familia. Esta fidelidad os llevará por consiguiente a acoger respetuosamente y elevar los auténticos valores humanos, en cualquier lugar y situación donde se manifiesten. Pues como he dicho recientemente, “cada hombre, cada nación, cada cultura y civilización tienen una función propia que desarrollar y un puesto propio en el misterioso plan de Dios y en la historia universal de la salvación”. El carácter federativo y plural, así como la difusión internacional de vuestro Movimiento os será una ayuda para saber construir la unidad en la diversidad, valor esencial para la catolicidad de la Iglesia, el encuentro profundo entre las confesiones cristianas y la solidaridad del género humano. Os animo, pues, a redoblar vuestros esfuerzos para ser, allí donde la Providencia os ha colocado, instrumentos de Dios en la evangelización de la cultura actual y venidera de vuestros diferentes pueblos. La realización de esta tarea os exigirá perseverar en la lucha cotidiana por encarnar el hombre nuevo y el esfuerzo por ir siempre en diálogo filial con el Dios de la historia, atentos a los signos de los tiempos, como lo habéis implorado en vuestra preparación a estas celebraciones jubilares.

Wenn ich euch nun von Herzen meinen Apostolischen Segen erteile, möchte ich darin alle Mitglieder der Bewegung und auch alle eure Apostolatswerke in der ganzen Welt einschließen. Möge euch der dreifältige Gott mit seinem Schutz begleiten und euch in seiner barmherzigen und treuen Liebe segnen!

I wish to greet all the English-speaking members of the international Schönstatt Movement who are present on this happy occasion for the centennial celebrations of the birth of your Founder. May the love of Mary our Mother which filled Father Joseph Kentenich always inspire you with courage and enthusiasm for proclaiming anew the Gospel of Jesus Christ.

Serdecznie witam i pozdrawiam obecnych tu moich Rodaków, członków Miêdzynarodowego Ruchu schönstackiego, przybyłych do Rzymu z Ksiêżmi Biskupami Ignacym Jeżem i Janem Wieczorkiem, z niektórymi Kapłanami, z Braæmi i Siostrami, by uczestniczyæ w uroczystosciach związanych z setną rocznica, urodzin założyciela Ruchu, Józefa Kentenich. Niech ta pielgrzymka po apostolskich œladach w Stolicy chrzeœcijañstwa, modlitwa i refleksia, Drodzy Bracia i Siostry, pogłêbi w Was miłoœæ i przywiązanie do Chrystusowego Koscioła, umocni Was w dążeniu do œwiêtoœci i w dawaniu – wœród rozmaitoœci – żywego œwiadectwa przedziwnej jednoœci w Ciele Chrystusowym, wedle daru jednego Ducha . Z serca błogosławiê Wam i Waszym srodowiskom w Ojczyznie. Niech Jasnogórska Matka Koscioła otacza Was szczególnaą opieką.

Na alegria deste encontro, em Roma, sob o signo da esperança, saúdo cordialmente os representantes da língua portuguesa na Família de Schönstatt, com uma palavra de estímulo: Maria, Mãe de Deus e Mãe da Igreja, continua a repetir: “Fazei tudo o que Cristo vos disser!”. Em Seu nome digo-vos: como “família” testemunhai e anunciai ao mundo a luz, vida e liberdade de filhos de Deus; e, em Igreja, procurai servir, como a “Serva do Senhor”, a obra começada com o seu “fiat”: a reconciliação dos homens com Deus, em Jesus Cristo!

La celebrazione del centenario della nascita del fondatore del movimento di Schönstatt ci invita tutti all’impegno di guardare in avanti e scoprire la missione che attende ciascuno di noi: impegnati a trasformare dal di dentro la società del terzo millennio, incarnando nel mondo un segno della responsabilità cristiana verso i valori dell’esistenza, della natura, del lavoro, cooperando all’interno delle strutture sociali. Benedico volentieri il vostro impegno e la vostra buona volontà.

 

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