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ANSPRACHE VON JOHANNES PAUL II.
AN DIE GLÄUBIGEN DEUTSCHER SPRACHE
VOR DER GENERALAUDIENZ

Mittwoch, 15. April 1987

 

Liebe Brüder und Schwestern!

Besonders herzlich willkommen dieser Audienz hier am Grab des hl. Petrus – heute, in der Mitte der Karwoche. Ich grüße euch alle in der Verbundenheit des einen Glaubens die genannten Gruppen, die Familien und Einzelpilger; vor allem auch die Priester und Ordensleute unter euch.

Wie ihr auf eurer Pilgerfahrt bin auch ich erst vor einigen Tagen wieder in Rom eingetroffen; von meiner lange Pastoralreise nach Lateinamerika. Wie ich am Beginn einer solchen Reise diese dem Gebet der Gläubigen besonders empfehle, so lasse ich sie nach dessen Abschluß auch gern an meinem Dank und an meiner Freude über die vielfältigen Ereignisse und reichen geistlichen Erfahrungen teilnehmen.

Meins Besuch galt vor allem den beiden benachbarten Ländern Chile und Argentinien. Bekanntlich konnte zwischen diesen am Beginn meines Pontifikates 1978 durch die Vermittlung des Heiligen Stuhles ein drohender Krieg verhindert werden. Die schwierigen langiährigen Verhandlungen konnten schließlich durch die Unterzeichnung eines beiderseitigen Friedens– und Freundschaftsvertrages erfolgreich abgeschlossen werden. Ein Ziel dieser meiner Pastoralreise nach Lateinamerika war es, der göttlichen Vorsehung und den beteiligten Völkern dafür zu danken und sie in den derzeitigen Schwierigkeiten in ihrem eigenen Innern zu Verständigung und Versöhnung aufzurufen. In Montevideo, der Hauptstadt von Uruguay, wo die Vermittlungsbemühungen ihren Ausgang genommen haben, gedachten wir in Dankbarkeit dieser glücklichen und erfolgreichen Initiative.

Danach besuchte ich für je eine Woche die beiden Länder Chile und Argentinien. Ihre große geographische Ausdehnung erforderte zahlreiche Reisen in den einzelnen Ländern selbst, um möglichst viele Menschen an der Freude und Glaubensfeier der Ortskirchen mit dem Nachfolger Petri teilnehmen zu lassen. Neben den Begegnungen und Gottesdiensten mit den verschiedenen Gruppen und Vereinigungen des kirchlichen Lebens bildete die Seligsprechung der Karmelitin Teresa de los Andes den Höhepunkt meines Besuches in Chile. Sie ist die erste Tochter aus jenem Volk, die zur Ehre der Altäre erhoben wurde. Den vielen Gläubigen, die an dieser Feier teilgenommen haben, danke ich besonders, daß sie sich durch die dabei geschürten Unruhen haben nicht herausfordern lassen. In der Tat, die Liebe ist stärker als Entzweiung und ich hoffe, daß mein Besuch die christliche Solidarität der ganzen Kirche mit unseren Brüdern und Schwestern in Chile festigen hilft.

Mein Besuch in Argentinien dauerte dann vom 6. bis 12 April. Auch hier galt er neben der Hauptstadt Buenos Aires mehreren größeren Städten im Landesinnern; besonders auch den ”campesino“ in Bahia Blanca und Umgebung. In meinen Ansprachen behandelte ich die verschiedenen Probleme der jeweiligen Ortskirchen, der Katechese und Pastoral sowie die drängenden Fragen des öffentlichen Lebens und der Gesellschaft. Den unvergesslichen Abschluß bildete die große Feier des Weltjugendtages am Palmsonntag in Buenos Aires, der unter dem Thema stand: ”Wir haben die Liebe, die Gott zu uns hat, erkannt und gläubig angenommen“. Mögen auch diese erlebnisreichen Ereignisse und religiösen Feiern während meines Pastoralbesuches für die Kirche und die Völker in den besuchten Ländern reiche geistige Früchte hervorbringen und zu eine dauerhaften Versöhnung in Freiheit und Gerechtigkeit führen. Dieses wichtige Anliegen empfehle ich gern auch euer aller Gebet.

Liebe Brüder und Schwestern! Von Herzen wünsche ich euch eine würdige und gnadenreiche Mitfeier der Heiligen Woche; besonders ihrer eindrucksvollen Liturgie, mit der wir Christus auf dem Weg seines Leiden zur Auferstehung am Ostermorgen begleiten. Ich erbitte, euch und euren Lieben in der Heimat den Frieden des gekreuzigten und auferstandenen Herrn mit meinem besonderen Apostolischen Segen.

 

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